Regenerative Materialien und Wundheilung

Rekonstruktionen erfolgen im Bereich der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie bislang vor allem mit autologen Transplantaten.
Die Entnahmemorbidität und das begrenzte Angebot an geeignetem Material stellen limitierende Faktoren für den Operateur dar. Das rekonstruktive Potential von frischer humaner Amnionmembran (HAM) wurde seit 1910 vielfach diskutiert, allerdings wurde auf die infektiologische Problematik hingewiesen. Seit etwa 10 Jahren kann das Gewebe kryokonserviert und wiederholt getestet werden. Dadurch ergab sich eine Fülle von Indikationen in der Rekonstruktion von Augenoberflächen. Ob kryokonservierte HAM auch außerhalb der immuntoleranten bradytrophen Augengewebe rekonstruktiv genutzt werden kann, wurde in von unserer Arbeitsgruppe in umfangreichen Wundheilungsmodellen an Ratte und Schwein untersucht. Dabei ergaben sich viel versprechende Erkenntnisse für die Verwendung von HAM als Wundauflage, als dermales bioaktives Ersatzmaterial und als fibroaktive Membran.


Amnionmembran

Abb.:

Amnionmembran

Einen weiteren Schwerpunkt unserer Arbeitsgruppe stellt die Untersuchung der sog. Host Defense Peptide (HDP) in verschiedenen Wundtypen auf unserem Fachgebiet dar. HDPs sind Effektormoleküle des sog. angeborenen Immunsystems, welche eine tragende Rolle bei der Entstehung verschiedener Erkrankungen spielen. Host defense peptide (HDPs) werden im Gewebe der Mundhöhle und im Speichel exprimiert. Frühere und aktuelle Publikationen unserer Arbeitsgruppe beschäftigen sich mit der Expressionsanalyse von Host Defense Peptiden in epithelialen Geweben.

Immunfluoreszenzmarkierung der Basalmembran durch Laminin

Abb.:

Immunfluoreszenzmarkierung der Basalmembran durch Laminin

Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie

Klinikum rechts der Isar
der Technischen Universität München
Langerstr. 3
D - 81675 München

Ausgewählte Publikationen

Repair of oronasal fistulas with human amniotic membrane in minipigs.(link is external)
Kesting MR, Loeffelbein DJ, Classen M, Slotta-Huspenina J, Hasler RJ, Jacobsen F, Kreutzer K, Al-Benna S, Wolff KD, Steinstraesser L.
Br J Oral Maxillofac Surg. 2009 May 22.

A bioartificial surgical patch from multilayered human amniotic membrane-In vivo investigations in a rat model.(link is external)
Kesting MR, Wolff KD, Mücke T, Demtroeder C, Kreutzer K, Schulte M, Jacobsen F, Hirsch T, Loeffelbein DJ, Steinstraesser L.
J Biomed Mater Res B Appl Biomater. 2009 Aug;90(2):930-8

Bioengineered human skin: working the bugs out.(link is external)
Steinstraesser L, Al-Benna S, Kesting M, Jacobsen F.
Mol Ther. 2009 Mar;17(3):405-8. No abstract available.

The role of allogenic amniotic membrane in burn treatment.(link is external)
Kesting MR, Wolff KD, Hohlweg-Majert B, Steinstraesser L.
J Burn Care Res. 2008 Nov-Dec;29(6):907-16. Review

Cryopreserved human amniotic membrane for soft tissue repair in rats.(link is external)
Kesting MR, Loeffelbein DJ, Steinstraesser L, Muecke T, Demtroeder C, Sommerer F, Hoelzle F, Wolff KD.
Ann Plast Surg. 2008 Jun;60(6):684-91

Drittmittelförderungen

Deutsche Forschungsgemeinschaft (2009-2012)
FoRUM-Antrag der Ruhr-Universität Bochum (2007-2008)


Kooperationen

Workgroup for Molecular Woundhealing and Gene Therapy (Head: Prof. Dr. Steinsträßer) at the Department of Plastic Surgery and Burn Unit Ruhr-University Bochum, Germany

Ludwig Boltzmann Institute for Experimental and Clinical Traumatology, Linz-Vienna, Austria (Prof. H. Redl, Dr. S. Hennerbichler) Red Cross Blood Transfusion Service of Upper Austria, Linz, Austria (Dr. S. Hennerbichler)

Department and Chair for Medical Engineering with a focus on biomaterials engineering and processing Technical University, Munich, Germany (Head: Prof. Dr. Dr. Erich Wintermantel)