Speicheldrüsenerkrankungen

Der Mensch besitzt auf jeder Seite drei große Mundspeicheldrüsen, die am Tag zwischen 0,5 und 1,5 Liter Speichel produzieren. Die größte dieser Drüsen stellt die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) dar; sie liegt im Bereich zwischen Ohr und Wange. Daneben gibt es die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis) und die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) sowie eine Vielzahl kleiner Speicheldrüsen in den Lippen, im harten und weichen Gaumen und in den Wangen.

Der produzierte Speichel schützt durch seine Inhaltsstoffe die Mundschleimhaut und die Zähne, er wirkt antimikrobiell und unterstützt beim Sprechen und Schlucken. Im Bereich der Speicheldrüsen können sehr unterschiedliche Erkrankungen auftreten, die oft mit Schwellung und Schmerzen verbunden sind. Hierzu zählen beispielsweise Entzündungen, die durch Viren (z.B. Mumps) oder Bakterien hervorgerufen werden.
Ferner kann eine Behinderung des Speichelabflusses durch Speichelsteine Ursache für eine schmerzhafte Schwellung darstellen, die sich insbesondere bei der Nahrungsaufnahme verstärkt. Die Abbildungen zeigen einen Speichelstein, wie er sich typischerweise im Röntgenbild präsentieren kann.

Abb. 1:

Röntgenaufnahme (Orthopantomogramm) mit Nachweis eines Speichelsteins in der Glandula submandibularis links (bitte beachten Sie die Transparenzminderung am linken Unterkieferrand). Schnittbild.

 

Abb. 2:

Der geborgene Speichelstein mit 7 mm Länge.

 

Eine anhaltende Mundtrockenheit durch eine verminderte Speichelproduktion kann durch eine vorausgegangene Strahlentherapie, durch verschiedene Medikamente sowie durch Autoimmunerkrankungen, hormonelle Veränderungen oder Stoffwechselerkrankungen hervorgerufen werden.

Gelegentlich treten Zysten im Bereich der großen und auch der kleinen Speicheldrüsen beispielsweise im Mundboden oder der Lippe auf, die sich häufig als bläulich schimmernde kugelige Vorwölbungen unter der Schleimhaut darstellen.

Länger anhaltende Schwellungen oder Verhärtungen sind immer verdächtig auf eine Tumorerkrankung. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um gutartige Tumoren, jedoch treten auch regelmäßig bösartige Befunde auf. Sowohl gut- als auch bösartige Tumoren müssen durch spezielle Operationsverfahren entfernt werden.

Die Behandlung der genannten Erkrankungen ist ein wichtiges Spezialgebiet innerhalb der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Voraussetzung für die richtige Therapie ist eine sachgerechte Untersuchung unter Verwendung modernster technischer Hilfsmittel (Ultraschall, Schichtbilduntersuchungen). Zur Behandlung steht uns eine Vielzahl an operativen und nichtoperativen Verfahren zur Verfügung.

Interessierten bzw. betroffenen Patienten wird empfohlen, sich in der Klinik zu den regulären Sprechzeiten in der Poliklinik vorzustellen (Langerstraße 3, 81675 München; Montag bis Freitag 08.30-11.30 Uhr; Privatpatientenanmeldung über das Sekretariat von Herrn Univ.-Prof. Dr. Dr. K.-D. Wolff). Hier kann eine individuelle Beratung durch entsprechend ausgebildete und erfahrene Behandler bzw. Operateure erfolgen.